2023 | © Michael Cremer
© Michael Cremer

Mallnitzer Wanderwochen 2023

SPÄTSOMMERFREUDEN AM ALPENHAUPTKAMM

 

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Ressort Wandern

Die Mallnitzer Bergwelt ist ein Tourenparadies für alle Spielarten des Bergsports. Darüber hinaus ist sie auch ein Naturparadies mitten im Herzen des Nationalparks Hohe Tauern. Mit dem Mülheimer Alpenverein geht es regelmäßig Ende August, Anfang September auf Erkundungstour in das Gebiet, in dem auch das alpine Arbeitsgebiet der Sektion, der Westerfrölkeweg mit der Böseckhütte, liegt – im Schatten bekannter Dreitausender wie Säuleck, Hochalmspitze und Ankogel.

Schon die An- und Abreise ist entspannt. Denn mit der Bahn wird der Bahnhof Mallnitz-Obervellach vom Ruhrgebiet aus sogar nonstop erreicht. Und vom Bahnhof ist es zur Villa Talheim, dem Quartier der Mallnitzer Wanderwochen, nur eine knappe Viertelstunde zu fuß. In den gemütlichen Appartements fühlt man sich schnell zu Hause, nicht zuletzt auch dank Susanne, der Hauswirtin, die sich in allen Belangen liebevoll um ihre Gäste kümmert. Da sie selbst in jeder freien Minute in den Bergen unterwegs ist, hat sie auch immer eine Tourentipp parat. Und wenn es passt, ist sie gerne auch mal mit unterwegs, wenn der Berg ruft.

 

In diesem Spätsommer passt insbesondere das Wetter. Während es Ende August noch ungemütlich war, bietet der beginnende September echtes Kaiserwetter. So gibt es in Bezug auf die Tourenauswahl so gut wie keine Einschränkungen. Zum Aufwärmen und zur Akklimatisation bieten sich die drei Täler an, die in Mallnitz zusammenlaufen. Während das Tauerntal die Kulisse eines lauschigen Hochalmgebiets bietet, beeindruckt das Seebachtal mit seiner fjordartigen Gestalt, einer Serie von Wasserfällen und einer urzeitlich anmutenden Hochgebirgslandschaft am Talende. Eine Tour ins Dösental führt über die malerische Konradlacke mit ihren urigen Hütten bis hoch zum Arthur-von-Schmid-Haus (2.281m). Die Hochgebirgshütte der ÖAV-Sektion Graz hat eine einzigartige Lage und eröffnet nicht nur den Blick auf den Blockgletscher am anderen Ende des Sees hinter der Hütte, sondern auch aufs Säuleck (3.086m), einem der bekanntesten Gipfel der Region. In der anderen Richtung zeigt sich die Goldberggruppe mit dem Grat des Westerfrölkewegs und dem oberhalb der gleichnamigen Hütte gelegenen Böseck (2.834m).

2023 | © Michael Cremer
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Wer sich dem Alpenhauptkamm zuwendet, stößt dort auf den Tauernhöhenweg, einer der herausforderndsten Ost-West-Routen der Alpen. Vom nebenan gelegenen Maltatal zieht er sich entlang der Gipfelkette bis ins Gebiet des Großglockners oberhalb von Heiligenblut. Doch auch kleinere Touren locken hier, etwa über die Hindenburghöhe (2.315m) und den ausgesetzten Grat der Liesgele (2.406m) zur Mindener Hütte (2.426m), die auch eine beliebte Station für Begehungen des Tauernhöhenwegs ist. Der Abstieg über den Mindener Jubiläumsweg eröffnet das komplette Panorama des Westerfrölkewegs – vom Lonzaköpfl (2.317m) im Osten bis zum Feldseekopf (2.864m) ganz im Westen, wo der Weg an der Feldseescharte unterhalb auf den Tauernhöhenweg trifft. Sogar die Böseckhütte (2.594m) ist am Grat gut zu erkennen. Natürlich dürfen auch eine Visite im Mallnitzer Besucher*innen-Zentrum des Nationalparkswie auch der Auernig (2.130m) im Programm nicht fehlen. Der wohl beliebteste Mallnitzer Hausgipfel ist im Rahmen einer Rundtour gut zu besteigen, die sich mit einem Ausflug über den Törlkopf (2.446m) zur Maresenspitze (2.915m) erweitern lässt, wobei es das letzte Stück zum Gipfel der „Marese“ durchaus in sich hat.

Kurzum: Eine Woche in der Mallnitzer Bergwelt ist schnell um und hinterlässt genügend Anreize wiederzukommen. Denn es bleiben noch viele Tourenwünsche offen, die nicht zuletzt auch von Susanne und ihren Empfehlungen befeuert werden. So wird wohl auch im kommenden Jahr die Villa Talheim wieder „Base Camp“ für Mülheimer Expeditionen im Nationalpark Hohe Tauern sein.

Mehr Informationen: wandern@alpenverein-muelheim.de

Text + Fotos: Michael Cremer